Bienen ABC – K Kilometermessung, wie errechnen Bienen Distanzen

Die Honigbienen verfügen über ein geniales Werkzeug zur Einschätzung von Flugdistanzen.
Einen optischen Entfernungszähler. Die Entfernung gibt die Honigbiene im Stock über den Schwänzel- oder Rundtanz an ihre Schwestern weiter. Sie erinnern sich bestimmt noch an ihren Biologieunterricht?

Drei Informationsarten werden über den Schwänzeltanz kommuniziert.
1. Die Art der Nahrungsquelle. Diese wird über den mitgebrachten Duft in den Bienenstock kommuniziert.
2. Die Richtung der Nahrungsquelle wird über den Winkel der Tanz- bzw. Schwänzelbewegung zur Schwerkraft weitergegeben.
3. Die ungefähre Flugdistanz über die Länge der Tanzphase einer Biene. Je weiter die Futterquelle vom Bienenstock entfernt liegt, desto länger der Schwänzeltanz.
Eine tanzende Biene weiß nicht genau wie weit eine Nahrungsquelle entfernt ist. Sie kommuniziert wie sie die Flugdistanz empfunden hat.

Im Flug wandert durch eine vielseitig-strukturierte Landschaft ein Bild aus farblichen Grenzen und Objektkanten von Einzelfacette zu Einzelfacette ihrer Augen. Durch dieses Umgebungsbild entsteht ein optischer Wahrnehmungsfluss. Damit misst die Biene nicht wirklich die Flugdistanz, sondern merkt sich wie komplex die Umgebungsstruktur ihres visuellen Wahrnehmungsflusses ist.

Im Grunde schätzt sie ein, wie viel während ihres Ausflugs zusehen war. Lässt man nämlich eine Honigbiene durch einen schmalen und langen Tunnel mit gemusterten Wänden fliegen, so empfindet sie einen enorm erhöhten visuellen Wahrnehmungsfluss. Im Stock tanzt sie dann eine lange Schwänzelphase, was ja folgerichtig ist. Die Bienen, die dann  aufgrund der langen Schwänzelphase durchstarten, findet der Beobachter nun nicht am tatsächlichen Standort der Futterquelle sondern deutlich weiter entfernt, denn so wurde es den Schwestern ja über den lang anhaltenden Tanz aufgrund des Fluges durch den Tunnel mit einem hohen optischen Fluss „mitgeteilt“.

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