Bienen ABC – L Leitmuster der Blüten

Blüten heben sich vor allem durch ihre Farbvielfalt vom grünen Blattuntergrund ab. Jede Blüte gibt sich auf ihre ganz eigene Art und Weise der Bestäuberin zu erkennen und umwirbt sie.

Viele Blumen haben für uns Menschen völlig andere Farben als für die Honigbienen.

Lange, rote Lichtwellen reizen die Sehzellen der Insekten kaum. Eine rote Mohnblüte ist für die Bienen schwarz. Am kurzwelligen Ende des Farbspektrum sehen die Bienen ultraviolettes Licht.
Wir Menschen besitzen diese Fähigkeit nicht. Deshalb haben sich viele Blüten sozusagen Landeflächen zugelegt, die das UV-Licht besonders stark reflektieren, den Bienen sofort ins Auge springen und ihnen die Landung auf der Blüte erleichtern. Gleichzeitig können die Bestäuberinnen die verschiedenen Blüten so viel einfacher unterscheiden.

Das ultraviolette Sehen ist nicht die einzige Besonderheit, denn welche Farbe eine Honigbiene sieht, hängt zwar genau wie bei uns Menschen von der Wellenlänge des Lichts ab, aber auch von der Fluggeschwindigkeit der Biene. Schnell fliegende Bienen, sie können 30 km/h schnell sein, können nur noch hell oder dunkel unterscheiden, im Grunde schwarz -weiß sehen. Die Farbwahrnehmung ist ausgeschaltet. Erst im Schnupperflug, beim Umkreisen einer Blüte, tauchen die Blütenfarben auf. Das hat die Natur auch sehr sinnvoll gestaltet, denn wenn es die Biene eilig hat, ist es für sie überlebenswichtig Formen, farblose Hindernisse und Wegmarken zu erkennen. Wenn wir Menschen aus dem Fenster eines fahrenden Zuges schauen, verwischen die Gegenstände und ziehen an uns vorbei. Das wiederum hat die Biene besser drauf, denn die Umgebung verwischt bei hoher Geschwindigkeit eben nicht. Schnell vorüberziehende Bilder sieht die Bienen schwarz-weiß und in gestochen scharfen Einzelbildern. Ein farbiges, verschwommenes Bild, so wie wir Menschen es sehen, hätte für die Bienen keinen nutzen.

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